Nach drei intensiven Ausbildungsjahren hat Jacqueline Dobler mit Bravur das Diplomexamen an der Höheren Fachschule für Rettungsberufe in Zürich abgeschlossen. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen ihr alles Gute für die berufliche Zukunft als Dipl. Rettungssanitäterin HF.
Wir haben ihr fünf Fragen zur Ausbildungszeit und zu ihrem Berufsalltag gestellt.
Jacqueline, warum hast du dich vor drei Jahren für die Ausbildung zur Rettungssanitäterin entschieden?
«Es hat mich schon immer fasziniert, wie der menschliche Körper funktioniert und wie die Medizin auf ihn einwirkt. Der Rettungsdienst kann die entscheidende medizinische Hilfe im Notfall leisten. Ausserdem begegnet man den Menschen in Ausnahmesituationen, welche emotional und psychisch herausfordern sind.»
Was war für dich das Prägendste in der Zeit der Ausbildung?
«Für mich waren es die vielen einzelnen Einsätze, bei denen die Menschen unmittelbar einen grossen Nutzen davon hatten, wenn wir vor Ort professionelle Hilfe leisteten. Die Dankbarkeit der Patienten und ihrer Angehörigen zu spüren, war und ist vermutlich etwas vom Schönsten. In diesen Momenten merkte ich, wie wichtig unser Tun und unser Verhalten im Einsatz für die Betroffenen ist. Prägend waren auch die Transporte von Jugendlichen in psychiatrische Institutionen aufgrund von Suizidgedanken und -versuchen. Dass so junge Menschen am Leben verzweifeln, stimmte mich oft nachdenklich.»
Inwiefern unterscheidet sich die Ausbildung in der Schule zum Alltag auf dem Rettungswagen?
«In der Schule lernt man alles Theoretische, übt praktische Fähigkeiten und simuliert Einsatzbeispiele. Die Fallbeispiele sind möglichst praxisorientiert nachgestellt. Es steht die Eigenleistung als Teamleader im Vordergrund, um die Struktur und Entscheidungsfindung ohne Hilfe von anderen zu trainieren. Im Alltag rücken wir als Team aus. Das Verhalten deines Team-Gspändlis beeinflusst den Einsatz mit. Ausserdem kann kein Ereignis und kein Patient eins zu eins mit anderen verglichen werden. Man muss sich im Alltag flexibel an die Umstände anpassen. In der Schule werden die Gegebenheiten wie beispielsweise ein Geruch oder die Qualität der Atemgeräusche erfragt. In der Realität muss man sie mit allen Sinnen erfassen können und weitere Erfahrungen mit jedem einzelnen Einsatz sammeln.»
Welche drei Eigenschaften sollte jemand mitbringen, der sich für die Ausbildung zum/zur Rettungssanitäter/in entscheidet?
«Die Person sollte entscheidungsfreudig sein und empathisch auf Patientinnen und Patienten und das Umfeld eingehen können. Zudem sollte man anpassungsfähig und flexibel in den verschiedensten, manchmal auch belastenden Situationen, sein.»
Auf was freust du dich am meisten nach diesen drei Ausbildungsjahren?
«Ich freue mich auf spannende und erfolgreiche Einsätze mit meinen Teamkollegen. Darauf, das gelernte Wissen im Alltag ohne Unterbrüche durch Schule oder Praktika umzusetzen und immer mehr Routine zu erlangen. Nach der Ausbildung wechseln sich die Teammitglieder im Lead und Assist ab, was mir wieder die Möglichkeit bietet, den Rettungswagen zu lenken und Assistent zu sein.»
Vielen Dank Jacqueline für deine interessanten Schilderungen. Wir wünschen dir alles Gute auf deiner weiteren Laufbahn als Dipl. Rettungssanitäterin HF! Wir freuen uns, dich weiterhin im Team zu haben.
(Bild aus einer Übungssituation)